Böhm, Irja and Kaufmann, Heidi and Rotondari, Rebecca and Vielmi, Manuela (2024) Der digitale Kostümfundus. Masters thesis, OST Ostschweizer Fachhochschule.
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Abstract
Im Fokus der vorliegenden Arbeit stehen die beiden Auftraggeber Bühnen Bern und das Luzerner Theater, sowie der Fundus von SRF (Schweizer Radio und Fernsehen) als zusätzlicher Praxispartner. Für Theater-Aufführungen werden Kostüme extra neu hergestellt – in Bern sind das pro Jahr ca. 1’000 Kostüme. Nach den Aufführungen werden diese in den Kostümfundus verschoben. Der Kostümfundus wächst so über die Jahre zu einer beträchtlichen Grösse an und beherbergt zum heutigen Zeitpunkt in Bern und Luzern je ca. 30’000 Kostüme. Das Wissen über die Kostüme und den Fundus befindet sich in den Köpfen von einzelnen Personen. Die ganzen Prozesse rund um den Bereich Kostüm und Kostümfundus sind hauptsächlich analog.
Das Projektteam legt den Schwerpunkt der Arbeit auf einen zentralen Kostüm-Finder, dem «Kostüm+». Dabei handelt es sich um ein Digitalisierungsprojekt eines analogen Prozesses. Innerhalb der Masterarbeit soll untersucht werden, wie eine für Theater und andere Institutionen übergreifende, zentrale Lösung die Kostümfundus Verantwortlichen unterstützen kann. Im Zentrum steht die Inventarisierung, Suche und Ausleihe von Kostümen. Nachhaltigkeit und Vernetzung der Institutionen stehen dabei als übergeordnete Leitgedanken über der Arbeit. Die Transparenz sowie die Zugänglichkeit zum Knowhow rund um die Kostüme im Fundus sollen erhöht werden.
Die vorliegende Arbeit orientiert sich an dem Vorgehensmodell Contextual Design von Beyer und Holtzblatt. Das Projektteam startet mit einem aufwendigen Research in die Arbeit. Aus den konsolidierten Ergebnissen werden Produktideen für den Bereich Inventarisierung, Suche und Ausleihe entwickelt. Die Produktkonzepte werden drei Testings unterzogen. Gestartet wird in die Testings mit Handskizzen und einem Hallway-Test, zumeist mit Laien. Die beiden weiteren Testings werden in den Institutionen mit Fachspezialisten durchgeführt. Zuerst mit einem Wireframe Prototypen und in der zweiten Testing Runde mit einem Design Prototypen.
Einen guten digitalen Kostüm-Finder zu entwickeln, reicht aber nicht aus, um Prozesse im Fundus des Theaters zu verändern. Es braucht hier Personen, die eine Veränderung anstossen wollen und diese Veränderungen auch tragen.
Die Digitalisierung des Kostümfundus kann in mehreren Etappen umgesetzt werden. Dabei soll mit der Inventarisierung gestartet werden, da alle anderen Prozesse von den digital erfassten Kostümen abhängig sind. Zusätzlich wird den Praxispartnern eine Checkliste für eine Umsetzung des Projekts an die Hand gegeben, um eine mögliche Hemmschwelle für den Umsetzungsprozess zu minimieren.
Das Projektteam startet ohne Vorwissen in das Thema «Digitalisierung des Kostümfundus» und überwindet die anfängliche Skepsis der Praxispartner. Im Verlauf gelingt es, Begeisterung zu wecken und die Vorteile der Digitalisierung aufzuzeigen. Die Zusammenarbeit im Viererteam ist stets positiv, zielorientiert und produktiv. Das Thema interessiert alle vier Teammitglieder, da mit dem Projekt in der Theaterlandschaft etwas bewegt werden kann, sei es in der Nachhaltigkeit oder auch in den Arbeitsprozessen. Das Projektteam kann seine zu Beginn definierten Lernziele erreichen und hat ein neues Vorgehensmodell kennengelernt. Dieses bietet eine gute Orientierung während des Projektes mit dem nötigen Freiraum für die Anwendung passender Methoden.
Item Type: | Thesis (Masters) |
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Subjects: | Area of Application > Business oriented Area of Application > Culture Area of Application > Entertainment |
Divisions: | Master of Advanced Studies in Human Computer Interaction Design |
Depositing User: | OST Deposit User |
Contributors: | Contribution Name Email Thesis advisor Hauri, Christian UNSPECIFIED |
Date Deposited: | 16 May 2024 07:19 |
Last Modified: | 16 May 2024 07:19 |
URI: | https://eprints.ost.ch/id/eprint/1198 |